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Strategisches Ressourcen- und Kompetenzmanagement industrieller Dienstleistungsunternehmen - Ein theoretischer und praktischer Erklärungsansatz

Tim Moog

 

Verlag Gabler Verlag, 2009

ISBN 9783834981868 , 274 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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49,44 EUR

  • Imitation von Auslandsmarkteintritten - Eine empirische Analyse anhand der Markteintritte deutscher Unternehmen in Mittel- und Osteuropa
    Strategisches Kompetenz-Management in der Betriebswirtschaftslehre - Eine Standortbestimmung
    Success in Changing Environments - Strategies and Key Influencing Factors
    Entwicklung und Implementierung von Performance Measurement Systemen
    Prototyping zur Unterstützung sozialer Interaktionsprozesse
    Gründungserfolg wissensintensiver Dienstleister - Theoretische und empirische Überlegungen aus Sicht der Competence-based Theory of the Firm
    Unternehmenskultur im Strategischen Kompetenzmanagement
    Entrepreneurial Marketing - Besonderheiten, Aufgaben und Lösungsansätze für Gründungsunternehmen
  • Innovationsfähigkeit und nachhaltiger Wettbewerbsvorteil - Messung - Determinanten - Wirkungen
    Neue Perspektiven des Strategischen Kompetenz-Managements
    Success of University Spin-Offs - Network Activities and Moderating Effects of Internal Communication and Adhocracy

     

     

     

     

     

     

 

 

6 Ableitung von Gestaltungsmaßnahmen zum strategischen Ressourcen- und Kompetenzmanagement industrieller Dienstleistungsunternehmen (S. 215-216)

6.1 Der Anspruch eines strategischen Ressourcen- und Kompetenzmanagements industrieller Dienstleistungsunternehmen

Die Auffassung zum Begriff des Strategischen Managements variiert in Abhängigkeit des jeweiligen Untersuchungszusammenhangs und der dabei eingenommenen Perspektive.816 Grundsätzlich kann das Strategische Management als die aktive Gestaltung einer zukunftsgerichteten Entwicklung von soziotechnischen Systemen und damit auch von den hier betrachteten industriellen Dienstleistungsunternehmen verstanden werden.

Managemententscheidungen basieren danach auf kollektiven, evolutorischen Lernprozessen, in die neben kontextrelevanten Theorien und theoriebasierten Praktiken auch sonstige, hinsichtlich der Entwicklung des Unternehmens als wichtig erachtete Themen mit einfließen.818 Ein festgelegter (zukunftsgerichtetstrategischer) Handlungsrahmen beschränkt zwar einerseits den (gegenwartsgerichtet- operativen) Aktionsradius, er eröffnet zugleich jedoch sekundäre Handlungsoptionen durch die transparenzgewinnende und unsicherheitsreduzierende Fokussierung der Aktivitäten.819 Strategische Handlungen beziehen sich grundsätzlich auf eine offene, nur eingeschränkt prognostizierbare Zukunft. Der strategische Bezug liegt damit in der Schaffung der hier interessierenden Erfolgsvoraussetzungen und unterliegt nicht einem fest definierten zeitlichen Horizont.

Im vorliegenden Untersuchungszusammenhang wurde bekanntlich eine normative Einschränkung auf ressourcen- und kompetenzorientierte Entscheidungsfindungsprozesse vorgenommen. 821 Danach werden sämtliche zukünftigen Managemententscheidungen im Hinblick auf die definierten Unternehmensziele, d. h. eine verteidigungsfähige Wettbewerbspositionierung, unter Allokation und Evaluation von Ressourcen und Kompetenzen ausgerichtet.822 Durch die unmittelbare Integration des Kunden in den Dienstleistungsprozess sowie die Relevanz unternehmensexterner Rahmenbedingungen finden auch diese, ungeachtet der normativen Einschränkung, Einfluss auf die strategische Entscheidungsfindung.

Diese hier vertretene Auffassung zum Strategischen Management muss in Verbindung mit der zu Grunde liegenden Argumentationslogik des Resource-based-View gebracht werden.824 Demnach ist eine Wettbewerbsposition eines Unternehmens dann verteidigungsfähig, wenn einer vorgehaltenen Ressourcenkonfiguration ein organisationsspezifisches Wertpotenzial, eine eingeschränkte Imitier- und Substituierbarkeit sowie die Appropriierbarkeit immanent sind. Die theoretischen und empirischen Analysen von industriellen Dienstleistungs-unternehmen haben gezeigt, dass sich ressourcen- und kompetenzbezogene Erfolgsfaktoren auf unterschiedlichen Ebenen der Leistungserbringung ausmachen lassen. Zunächst liegt dem avisierten Leistungsergebnis ein organisations- bzw. kundenspezifisches Wertpotenzial zu Grunde.

Die Lösung eines Problems geht mit einem problemabhängigen Nutzen für den Kunden einher, welcher wiederum dem Dienstleister einen strukturellen und prozessualen Gestaltungs- und Handlungsspielraum lässt. Die eingeschränkte Imitier- und Substituierbarkeit liegt zum einen in den kausalen Ambiguitäten, d. h. dem Anspruch der Bestimmbarkeit erfolgsrelevanter Inputfaktoren, begründet. Hier wurden die Leistungspotenziale insoweit in Analogie zu den Ressourcen gesehen, als dass deren problem- (und unternehmens)spezifische Bestimm- und Verfügbarkeit für die Dienstleistungserbringung grundlegend sind.

Des Weiteren bedarf es zur Erbringung einer Dienstleistung der zielorientierten Aktivierung der Ressourcen. In diesem Zusammenhang können die Leistungsprozesse als Kompetenzen aufgefasst werden, die mittels individualen und organisationalen Wissens die jeweils erforderlichen Leistungspotenziale evaluieren, selektieren und kombinieren. Dieser Ebene immanent ist der Imitations- bzw. Substitutionsschutz aufgrund der sozialen Komplexitäten. Nicht zuletzt unterliegen die kunden-, ressourcen- und kompetenzbezogenen Einflussfaktoren einer permanenten Veränderung aufgrund unternehmensintern und -extern veränderter Rahmenbedingungen. Diese dynamischen Einflüsse, geprägt durch die historizitätsfundierten Pfadabhängigkeiten, gilt es im Zuge einer nachhaltigen Unternehmenspositionierung und -entwicklung zu berücksichtigen.