dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms

Michael Untch, Harald Sittek

 

Verlag W. Zuckschwerdt Verlag, 2008

ISBN 9783886039159 , 417 Seiten

5. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

Geräte

69,99 EUR

  • Abschalten! - Warum mit Atomkraft Schluss sein muss und was wir alle dafür tun können
    Stinas Entscheidung - Roman
    Die Jahre mit Jan - Roman
    Der Postpubertist - Das ultimative Überlebenshandbuch für Eltern
    Hannas Töchter - Roman
    Lillemors Rätsel - Roman
    Der Regler - Thriller
    Erika Mann - Eine Lebensgeschichte
  • Thomas Mann, der Amerikaner - Leben und Werk im amerikanischen Exil, 1938-1952
    Die Zeit der Zugvögel - Roman
    Geliebte Tochter - Roman
    Was will man mehr
    Schicht im Schacht - Die dämlichsten Todesfälle

     

     

     

     

 

 

Ökonomie bzw. Bezahlbarkeit der Mammakarzinomdiagnostik und -therapie (S. 12)

P. Oberender, J. Zerth
Einführung und Problemstellung

Die allgemeingültige Knappheit der Ressourcen zwingt auch die gesundheitsökonomischen Entscheidungsträger zu einem rationalen Umgang mit knappen Mitteln. Dabei geht die gesundheitsökonomische Betrachtung vom allgemeinen ökonomischen Grundsatz aus, dass die Akteure im Gesundheitswesen versuchen, im Durchschnitt ihre eigenen Ziele und Pläne zu realisieren (Rationalitätsannahme).

Voraussetzung einer rationalen Handlung ist aber die Transparenz über medizinische wie ökonomische Zusammenhänge. Auch bei der Entscheidung über Diagnose- und Therapiemaßnahmen resultiert eine Handlung aus der Kenntnis der relevanten Zusammenhänge (Transparenz) in Kombination mit entsprechend adäquaten Anreizen.

Vor dem Hintergrund wachsender Kostenbelastung wird die Bedeutung der Gesamttherapiekosten einer Diagnose und Therapie immer wichtiger (vgl. Vogel 1999, 3). Neben dem Preis einer medizinischen Leistung muss auch den Kriterien Effektivität (Wirksamkeit), Effizienz und Verträglichkeit (Nebenwirkungen) stärkere Beachtung geschenkt werden.

Im vorliegenden Beitrag soll anhand der Indikation „Mammakarzinom" die Bedeutung ökonomischer Evaluationsstudien für die gesundheitspolitische Entscheidungsbildung herausgearbeitet werden. Insbesondere spielt dabei die Diskussion von Screening- und Präventionsprogrammen eine Rolle.

Während die Fragestellung nach dem Nutzen oder der Wirksamkeit einer Maßnahme oft sehr schwer zu beantworten ist und wohl großteils in das Gebiet der Mediziner fällt, handelt es sich bei der Kostenaufstellung um ein typisches Problem für Ökonomen. Die Kostenanalyse kann direkte, indirekte und intangible Kosten berücksichtigen (vgl. Drummond et al. 1989, 30 f.).

Die Kosten einer bestimmten Erkrankung lassen sich aus zwei Perspektiven betrachten. Einmal aus der gesamtwirtschaftlichen Ebene unter Berücksichtigung direkter und indirekter Kosten und andererseits aus Sicht der Kosten für einen durchschnittlichen Patienten. Zu den direkten Kosten und Nutzen wird derjenige bewertete zusätzliche Ressourcenverzehr gezählt, der unmittelbar mit der Anwendung bzw. Ausführung der Behandlung verbunden ist (Kosten) oder vermieden werden kann (Nutzen): Zur Bestimmung der direkten Kosten ist der Verbrauch von Ressourcen für Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege zu ermitteln ( vgl. Greiner 1999, 27 f.).

Zur Berechnung der indirekten Kosten und des Nutzens wird im Allgemeinen nach dem sogenannten Humankapitalansatz vorgegangen. Dieser Ansatz unterstellt, dass Gesundheitsausgaben aus volkswirtschaftlicher Sicht immer auch Investitionen in die Erhaltung der Berufsausübungsfähigkeit der Patienten, also in das Humankapital, darstellen. Bei der Betrachtung der direkten und indirekten Kosten ist jedoch auch der Zeitpunkt des Entstehens dieser Kosten relevant.

Die Kosten fallen zu unterschiedlichen Zeitpunkten an, sodass eine Deckungsgleichheit der Absolutbeträge nur bei Annahme von Nullwachstum und Nichtberücksichtigung inflationärer Effekte eintreten kann. Gesundheit lässt sich jedoch nicht nur durch monetäre Kosten ausdrücken. Sie stellt für jedes Individuum einen eigenständigen, subjektiven Wert dar. Wird die Gesundheit durch Krankheit beeinträchtigt, drückt sich dies auch in einer Minderung der Lebensqualität und Lebensfreude aus.

Unter intangiblen Kosten versteht man also diejenigen Kosten einer Krankheit, die sich – wenn überhaupt – sehr schwer quantifizieren lassen und für die eine Bewertung über den Markt nicht möglich ist. Zu diesen intangiblen Kosten zählen vorwiegend negative Empfindungen wie Trauer, Angst und Leid sowie andere Aspekte der Lebensqualität (vgl. Rychlik 1999, 49 ff.).

Die ökonomische Theorie versucht, dem Bewertungsproblem zu begegnen, indem gemäß rationaler Überlegungen alle Ressourcen ihrer jeweils bestmöglichen Verwendungsart zugeführt werden (Leidl 1998, 346 ff.).