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Das Nachhaltigkeits-Konzept in deutschen Unternehmen - Modetrend oder Notwendigkeit?
Joanna Ludwikowski
Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2010
ISBN 9783836647298 , 117 Seiten
Format PDF, ePUB, OL
Kopierschutz frei
Textprobe: Kapitel 4.6.2, Menschenrechte und Gleichbehandlung: 'Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden'. Gerade in der heutigen Zeit wird dem Artikel 3 des Grundgesetzes, der als Grundlage für die AGG`s diente, eine besondere Bedeutung in der Arbeitswelt zugewiesen. Denn für eine optimale Zusammenarbeit müssen Menschen einander akzeptieren, wie sie sind. Dies setzt ein Verständnis des eigenen kulturellen Hintergrundes voraus. Vielfalt ermöglicht Kreativität, erhöht die Innovationskraft und trägt so zum Unternehmenserfolg bei. BASF: Die Anforderungen, die neue Märkte und Kunden stellen, werden nach Ansicht von BASF immer komplexer. Daher sind Mitarbeiter gefragt, die aus verschiedenen Blickwinkeln Themen anpacken und die Vielfalt der Märkte und Kunden widerspiegeln. Mit der in 2008 weltweit gestarteten Initiative 'Diversity + Inclusion' wird der Wert jedes einzelnen Mitarbeiters für das Unternehmen verdeutlicht. 'Bei BASF in Deutschland kommen 30% der Mitarbeiter/-innen aus anderen kulturellen Hintergründen, die Auswirkungen auf Innovation sind eindeutig, auch wenn keine Statistik dies beweist', sagt Dieter Jahn (BASF). Ein weiteres Ziel von BASF ist es den Frauenanteil im Unternehmen, besonders bei den oberen Führungskräften, zu erhöhen. Im Jahr 2008 betrug der Frauenanteil insgesamt 21,9% und in der höheren Führungsebene 5,7%. Generell gilt, dass Frauen und Männer im Unternehmen gleichgestellt sind, auch bei den Gehältern. Mitarbeiter mit Behinderungen oder schweren Erkrankungen erhalten im Unternehmen einen besonderen Schutz. Die Schwerbehindertenkommission der BASF kümmert sich um die Interessen und Bedürfnisse der Behinderten im Unternehmen. Mitarbeiter werden nach längerer Krankheit im Rahmen einer stufenweisen Wiedereingliederung unter ärztlicher Aufsicht, wieder in das Arbeitsleben herangeführt. Kann die vollständige Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters nicht erreicht werden, wird der Arbeitsplatz oder die Arbeitszeit entsprechend angepasst. BASF respektiert und unterstützt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Dabei gilt das Prinzip der Nichtdiskriminierung bei Anstellung, Beschäftigung und Entlohnung auf Grund von Nationalität, Geschlecht, Religion oder anderen persönlichen Merkmalen und der Vermeidung von Kinder-, Zwangs- und Pflichtarbeit. Um dies sicherzustellen, wurde ein globales Monitoringsystem für Arbeits- und Sozialstandards entwickelt und implementiert. BMW Group: Die Personal- und Sozialpolitik der BMW Group wird durch die in der Unternehmenskultur eingebetteten Werte, wie Vertrauen, gegenseitige Wertschätzung und Toleranz geprägt. Die Grundsätze des Unternehmens folgen den Vorgaben von Global Compact, ILO, OECD sowie der Gemeinsamen Erklärung über Menschenrechte und Arbeitsbedingungen. Alle Mitarbeiter der BMW Group haben nach eigenen Angaben im Unternehmen die gleichen Chancen und Rechte. Um dem Prinzip der Chancengleichheit gerecht zu werden, wurden z.B. die Arbeitsplätze für schwerbehinderte und ältere Mitarbeiter ergonomisch umgestaltet. Ein weiteres Anliegen der BMW Group ist die Erhöhung des Frauenanteils mit dem Ziel, eine ausgewogene Belegschaftsstruktur zu erreichen und das Potenzial gut ausgebildeter Frauen zu erschließen. Im Jahr 2008 betrug der Frauenanteil insgesamt 13,4% und in der höheren Führungsebene 7%. Durch zahlreiche Aktionen und Projekte versucht die BMW Group bei Mädchen Begeisterung für technische Berufe und das Unternehmen zu wecken, auch um dem demographischen Wandel zu begegnen. Mit dem Programm 'Cross-Mentoring' werden weibliche High Potentials identifiziert und gefördert. 'Ganzheitlich' kann die soziale Verantwortung nur dann umgesetzt werden, wenn auch alle Glieder einer Produktionskette erfasst werden. Die BMW Group verfolgt daher den Anspruch, hohe soziale Verantwortung auch bei ihren rund 3.000 Zulieferern und Dienstleistern zu fordern. Festgeschrieben sind in den Einkaufsbedingungen daher auch das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Diskriminierung und Bestechung sowie die Implementierung eines geeigneten Managementsystems für Arbeits- und Gesundheitsschutz.