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Tod im Pfarrhaus - Roman

Tod im Pfarrhaus - Roman

Helene Tursten

 

Verlag btb, 2011

ISBN 9783641066505 , 352 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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9,99 EUR

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    Medizin für »Menschen ohne Papiere« - Menschenrechte und Ethik in der Praxis des Gesundheitssystems

     

     

 

 

KAPITEL 10 (S. 109-110)

Wir beginnen mit Jacob Schyttelius. Einunddreißig. Aufgefunden in einem Sommerhaus mit einer Schusswunde im Brustkorb und einer im Kopf. Bei der Leiche wurde keine Waffe gefunden, aber die ballistische Untersuchung hat ergeben, dass er mit derselben Waffe erschossen wurde wie seine Eltern. Die Einschussstelle der ersten Kugel befindet sich ein paar Zentimeter schräg über dem Herzen in Richtung Brustbein. Die Kugel hat die Hauptschlagader durchtrennt und ist in der Wirbelsäule stecken geblieben. Um die Einschussstelle herum sind keine Schmauchspuren zu finden.

Der zweite Schuss hat den Kopf durchschlagen. Vermutlich lag die Einschussstelle einen Fingerbreit über der Nasenwurzel. Die noch vorhandenen Gesichtspartien sind von Ruß- und Pulverpartikeln in großen Mengen bedeckt. Da die Munition großkalibrig war, wurde der gesamte Hinterkopf weggerissen.« Hier unterbrach Kommissar Andersson das Vorlesen des vorläufigen Obduktionsberichts, den er am Morgen erhalten hatte. Er blinzelte über den Rand seiner billigen Lesebrille. »Jetzt kommt eine ellenlange Auslassung, welche Teile des Gehirns geschädigt wurden. Das lasse ich aus.« Er räusperte sich und fuhr dann mit dem Vorlesen fort. »Die Kugel wurde auf dem Fußboden gefunden. Beide Schusswunden waren tödlich.

Das Opfer muss sofort das Bewusstsein verloren haben und innerhalb von kürzester Zeit gestorben sein. Bei der Untersuchung war der Rigor mortis bereits vollständig eingetreten. Die Körpertemperatur lässt darauf schließen, dass Schyttelius ca. sechzehn Stunden tot war, als man ihn fand. Er starb etwa um dreiundzwanzig Uhr am Montagabend, plus-minus eine Stunde.« Der Kommissar sah erneut von seinen Papieren auf. »Wir wissen, dass er bis zweiundzwanzig Uhr trainierte. Dann war er in der Sauna und hat geduscht. Wann genau er das Fitnessstudio verließ, wissen wir nicht. Am wahrscheinlichsten ist, dass er zwischen elf und zwölf Uhr nachts ermordet wurde. Genauer können wir den Zeitpunkt noch nicht eingrenzen.«

Er sah auf sein Papier. Es dauerte eine Weile, bis er die Stelle fand, die er suchte. »Die toxikologischen Tests sind negativ. Das Fehlen von Waffen, der Tatort und die Verletzungen des Opfers sprechen dafür, dass Jacob Schyttelius ermordet wurde.« Andersson legte das Papier wieder vor sich auf den Tisch und betrachtete seine an diesem Montagmorgen versammelten Inspektoren. Alle Angehörigen des Dezernats außer Jonny waren erschienen. Der hatte sich krankgemeldet. »Irgendwelche Kommentare?« »Das Ganze wirkt ziemlich kaltblütig. Obwohl der Schuss ins Herz bereits ein Treffer war, trat der Täter vor und schoss seinem am Boden liegenden Opfer noch in den Kopf. Unnötig und übermäßig brutal«, meinte Tommy.

Die anderen nickten. Auch der Kommissar nickte, ehe er sich den beiden anderen Berichten zuwandte. »Sten Schyttelius, vierundsechzig Jahre alt. Tot im Bett aufgefunden, in den Kopf geschossen, ein Schuss. Die Einschussstelle liegt direkt über der Nasenwurzel, kräftige Schmauchspuren auf den noch übrigen Teilen des Gesichts. Die Waffe wurde in nur ein paar Zentimetern Abstand abgefeuert. Die Kugel lag unter dem Bett.« Andersson schaute erneut auf. »Die Kopfverletzungen bei allen drei Opfern sind identisch, das lasse ich aus. Der Tod dürfte augenblicklich eingetreten sein.

Die Leichenstarre und die Körpertemperatur lassen darauf schließen, dass der Mord achtzehn Stunden vor Auffindung des Opfers verübt wurde, das heißt, etwa um eins in der Nacht auf Dienstag. Die toxikologischen Tests zeigen, dass Sten Schyttelius getrunken hatte. Er hatte 1,1 Promille. In Elsas Blut fanden sich hohe Werte von Nitrazepam und Citalopram. Dazu schreibt die Pathologie in Klammern, dass es sich um ein Schlafmittel und ein Antidepressivum handelt. In Stens Fall ging die Kugel leicht nach links und bei Elsa Schyttelius stark nach links. Daraus schließt die Obduzentin, dass der Mörder bei beiden Schüssen direkt neben Sten Schyttelius’ Bett stand und außerdem Rechtshänder ist. Zweifellos sind beide Toten ermordet worden. Kommentare?« Einige Sekunden blieb es still. Dann meldete sich Irene zu Wort.